Suchen Sie nun eine Form zur Ideenfindung, bei der Sie auch Ihre MitarbeiterInnen beteiligen können, so veranstalten Sie doch eine Zukunftswerkstatt. Das Konzept der Zukunftswerkstatt stammt von dem Zukunftsforscher Robert Jungk (1993-1994) und wird von ihm in seinem Buch Zukunftswerkstätten folgendermaßen definiert:

"Es handelt sich bei der Zukunftswerkstatt um Gruppenarbeit, welche die Forderung, die Zukunft zu erfinden und die Zukunft zu erschaffen zu verwirklichen versucht. Das Ziel dieser Arbeit ist einmal die Erleichterung des schöpferischen Vorgangs durch die Herstellung einer Atmosphäre freundschaftlicher Zusammenarbeit und zweitens die Erschließung kreativer Reserven in Menschen, die alleingelassen sich dieser in ihnen liegenden Möglichkeiten nicht bewusst geworden sind."

In ihrer Moderationsfibel stellen Beate Kuhnt und Norbert Müller die technischen Aspekte der Zukunftswerkstatt vor:

"Zukunftswerkstätten sind ein soziales Problemlösungsverfahren, ein zielgerichtetes Vorgehen, ein methodisch kreatives Arbeiten in Gruppen, ein offener Prozess, der von den Teilnehmenden inhaltlich bestimmt und in seinem Fortgang ausgefüllt wird."

Eine Zukunftswerkstatt durchläuft fünf Phasen:

 

1. Die Aufwärmphase

  Ankündigung: Was wird wann, wo und wozu stattfinden?
  Einführung in die Arbeitsweise

2. Die Kritikphase

  In der Gruppe Kritik am Thema äußern und in Stichworten auf Papier schreiben,
  daraus das Thema endgültig formulieren.

3. Die Fantasiephase

  Im Brainstormingverfahren Lösungen, Vorschläge, Ideen zum Kritikergebnis auf Papierbogen sammeln,
  in Fantasiethemenkreisen oder utopischem Entwurf präzisieren.

4. Die Verwirklichungsphase

  Kritische Prüfung der angebotenen Lösungen,
  Durchsetzungsmöglichkeiten abschätzen,
  Verwirklichungsschritte für eine Aktion oder ein Projekt angeben.

5. Die Nachbereitungsphase

  Protokoll der Zukunftswerkstatt erstellen,
  Ergebnis verbreiten,
  Weiterbearbeitungsvorschlag ausarbeiten,
  Inhalte verwirklichen.